«Tag der Pausenmilch»: Über 1500 Menschen fordern Ende
GEMEINSAME MEDIENMITTEILUNG • 2. November 2022
Der Druck auf den «Tag der Pausenmilch» nimmt zu: Diverse Organisationen fordern das Ende der Werbeaktion der Lobby-Organisation «Swissmilk». Bereits über 1500 Menschen haben sich der Kritik angeschlossen und einen entsprechenden Aufruf unterzeichnet. Sie bemängeln: Die Aktion zielt auf die Kleinsten und überhäuft sie mit Industrie-Werbung und Propaganda – auf Kosten von Tieren.
Am Donnerstag, 3. November 2022 wird am «Tag der Pausenmilch» rund 260’000 Schulkindern Kuhmilch ausgeschenkt. Animal Rights Switzerland, Tier im Fokus und die Vegane Gesellschaft Schweiz stören sich daran: «Der Tag der Pausenmilch ist eine Werbeaktion und politische Propaganda, getarnt als Bildungsanlass. Das hat an Schulen nichts verloren», meint Céline Schlegel, stv. Geschäftsleiterin bei Animal Rights Switzerland. Kinder werden mit Werbung für ein Produkt überhäuft, das aus Tierschutzsicht hochproblematisch ist. Denn für Milchprodukte leiden und sterben Kühe und Kälber. Das sehen auch über 1500 Menschen (Stand Mittwochmorgen) so: Sie haben den laufenden Aufruf «Schluss mit dem Tag der Pausenmilch!» unterzeichnet. Dieser ist an den Verband Schulleiterinnen und Schulleiter Schweiz VSLCH, den Dachverband Lehrerinnen und Lehrer Schweiz LCH und den Bund gerichtet und wird in den nächsten Wochen übergeben.
«Der Albtraum der Milchindustrie ist nichts für die Kleinsten. Kühe und Kälber werden voneinander getrennt und kurzum getötet, wenn sie nicht mehr rentieren», meint Céline Schlegel, stv. Geschäftsleiterin bei Animal Rights Switzerland. «Wegen dieser Aktionen haben viele Menschen von Kindesbeinen an ein verzerrtes und unkritisches Bild der Milchproduktion. Deshalb muss dieser Tag der Pausenmilch der letzte sein.»
Swissmilk profitiert dabei von umfangreichen staatlichen Unterstützungen. Jedes Jahr erhält die Lobby-Organisation rund 8 Millionen Franken vom Bundesamt für Landwirtschaft. «Der Staat soll keine Milchwerbung unterstützen, schon gar nicht an Schulen», fordert Tobias Sennhauser, Präsident Tier im Fokus.
Sarah Moser, Geschäftsleiterin der Veganen Gesellschaft Schweiz, ergänzt: «Angesichts der immer schärfer werdenden Klimakrise ist es doch völlig paradox, dass in Schweizer Schulen nach wie vor ein Produkt propagiert wird, das die Umwelt erwiesenermassen erheblich mehr belastet als die meisten pflanzlichen Alternativen – zumal auch alle Nährstoffe, die in Milchprodukten enthalten sind, problemlos durch pflanzliche Lebensmittel ersetzt werden können.»