Keine Pferde mehr am Sächsilüüte!
Eine brennende Figur auf einem Platz. Ein riesiger Menschenauflauf. Eine ohrenbetäubende Explosion, begleitet von lautem Gekreische und Klatschen. Und mitten im Tumult: Pferde, die im Galopp das Feuer umkreisen müssen. Das alles gehört zur Stadtzürcher Sächsilüüte-Tradition. Wir rufen das Zentralkomitee auf, die Tiere aus dem Spiel zu nehmen. Mach mit!
Heute, Montag, findet in Zürich das Sächsilüüte statt – eine Tradition, die den Frühling einläuten soll. Dass bei solchen Anlässen keine Rücksicht auf Tiere genommen wird, ist leider ein altes Muster. Über 500 Pferde müssen dieser lärmenden Prozedur beiwohnen und die Schaulustigen unterhalten. Für die Fluchttiere bedeutet das Stress. Auch schon vor der Show auf dem Sechseläutenplatz haben die Pferde keine Ruhe: Sie müssen die grossen Wagen der Zünfte durch die Stadt ziehen, auch hier begleitet von lautem Publikum.
Dass dies für die Tiere Stress bedeutet, streiten auch die Zünfte nicht ab. Sie sprechen jedoch davon, «stressresistente Tiere» zu wählen. Gleichzeitig werden laut Schätzung der Zünfte rund ein Drittel der Tiere während des Anlasses sediert (Angaben von 2016).
Wir fordern ein sofortiges Ende der Verwendung von Tieren am Sächsilüüte! Tierleid soll keine Tradition haben, der Böögg explodiert auch ohne Pferde. Und der Frühling wird kommen, ganz ohne leidende Tiere, die um den brennenden Scheiterhaufen gejagt werden – versprochen!
Traditionelle Anlässe bringen vielen Menschen Freude und sollen ihren Platz in der Gesellschaft haben. Sie müssen sich aber auch wandeln und aus vernünftigen Gründen weiterentwickeln können. Sonst sind Traditionen nur faule Ausreden, um altes Leid aufrechtzuerhalten.
Findest du auch, dass Tiere nicht für Unterhaltungszwecke ausgebeutet werden sollen? Dann schreib Felix H. Boller, dem Präsidenten vom Zentralkomitee der Zünfte Zürichs, eine E-Mail und leg deine Meinung dar! Bleib dabei sachlich, damit das Anliegen auch gelesen und ernst genommen wird.
Die E-Mail-Adresse: praesident@sechselaeuten.ch
Hier eine Vorlage für deine Nachricht:
Guten Tag Herr Boller
Ich schreibe Ihnen, weil ich ein Anliegen zum Sächsilüüte habe. Ich bin überzeugt, dass der traditionelle Anlass vielen Menschen Freude bereitet. Ich bin jedoch auch der Meinung, dass der Anlass in seiner heutigen Form Tierleid in Kauf nimmt. Ich finde es nicht in Ordnung, dass Pferde für Unterhaltungszwecke ausgenutzt und Stress ausgesetzt werden.
Bitte setzen Sie sich dafür ein, dass am Anlass keine Tiere mehr teilnehmen. So kann sich die Tradition weiterentwickeln und noch viele Jahre ein geselliges Fest sein – ganz ohne Tierleid.
Freundliche Grüsse