Die Schlachtzahlen sind neu rückläufig
Die provisorischen Schlachtzahlen vom Jahr 2023 sind da. Und es zeichnet sich Historisches ab: Die Zahlen sind nach langer Zeit zum ersten Mal gesunken! Nach der regelrechten Schlachtzahlen-Explosion der letzten Jahre ist das eine gute Nachricht. Trotzdem sind die Zahlen noch immer auf einem sehr hohen Niveau. In diesem Blogpost geben wir mehr Infos und schätzen ein.
Die Zahlen
Laut Proviande sind 2023 über 82.6 Millionen Tiere geschlachtet worden. Das zeigt die provisorische Schlachtzahlenstatistik. Der Rückgang beträgt somit rund 1.1%, in der vorjährigen Statistik waren rund 83.6 Millionen Schlachtungen erfasst. In absoluten Zahlen mussten etwa 940’000 Tiere weniger sterben.
96% der geschlachteten Tiere gehören in die Kategorie «Geflügel». Dahinter verstecken sich in erster Linie Hühner, in der Branche «Mastpoulets» genannt.
Geflügel und Schweine, die meist geschlachteten Tierkategorien in der Schweiz, wurden letztes Jahr erstmals weniger getötet als im Vorjahr. Die Schlachtzahlen von Rindvieh und Schafen sind weiter angestiegen. Im Total über alle Tierarten sind die Schlachtzahlen um 1.1% zurückgegangen. Quelle: Proviande 2024.
Die Schlachtzahlen-Explosion
Eine Verdoppelung innert 20 Jahren: So sind seit den frühen 2000er-Jahren die Schlachtzahlen regelrecht explodiert. Grund dafür ist ein Trend zu «Poulet» (kleinere Tiere) und ein konstant hoher Fleischkonsum, der sich in den letzten Jahren auf rund 50 kg pro Person und Jahr stabilisiert hat. Die Leidtragenden sind vor allem die Hühner: Sie leiden unter ihren überzüchteten Körpern, leben im Dauerstress mit gerade einmal einem A4-Blatt Platz und werden nach kurzen 36 Tagen geschlachtet – sofern sie die Mast überleben.
Die Gründe
Der Rückgang lässt sich auf verschiedene mögliche Gründe zurückführen, die mit der Teuerung zu tun haben könnten. Es ist aber auch davon auszugehen, dass sich die steigende Zahl der Menschen, die sich fleischlos oder vermehrt fleischlos ernähren, in den aktuellen Schlachtzahlen niederschlagen. Beachtlich ist der Rückgang besonders auch vor dem Hintergrund der steigenden Bevölkerungszahlen.
Die Zahlen müssen runter!
Dass Jahr für Jahr mehr Tiere für Fleisch getötet werden, ist eine ethische Dauerkatastrophe. Von keinem anderen Tierschutzproblem sind so viele Tiere betroffen. Dafür haben wir letztes Jahr eine Petition eingereicht: Schlachtzahlen-Explosion stoppen! Darin fordern wir den Bund auf, eine Strategie zur langfristigen und nachhaltigen Senkung der Zahlen auszuarbeiten, Landwirt:innen bei der Umstellung von Tier- auf Pflanzenproduktion zu unterstützen und keine Steuergelder mehr in Fleischwerbung zu stecken.
Der Rückgang im letzten Jahr zeigt: Steigende Schlachtzahlen sind kein Naturgesetz! Wir machen daher dieses Jahr medial auf den Rückgang aufmerksam, um das Problembewusstsein zu fördern und aufzuzeigen, dass es noch viel zu tun gibt.
Auch du kannst mithelfen: Verzichte auf Tierprodukte und unterstütze unser Engagement! So geht’s: