MIT TIEREN LEBEN: EINE RIESIGE VERANTWORTUNG

Fast die Hälfte der Menschen in der Schweiz wohnt mit Tieren zusammen. Hierzulande leben zum Beispiel über 1.8 Millionen Katzen und mehr als eine halbe Million Hunde. Doch viel zu wenigen Menschen ist klar, welche Verantwortung das Zusammenleben mit Tieren bedeutet. So sind zum Beispiel nur etwa 5 Prozent der Katzen und 7 Prozent der Hunde in der Schweiz krankenversichert. Ihre Gesundheitsversorgung, und somit ihr Leben, hängt vom aktuellen Kontostand ihres Menschen ab. Und da Tiere in unserem Rechtssystem wie Waren behandelt werden, können Menschen sie kaufen und verkaufen, verschenken und töten, wie es ihnen gerade passt. Das ist ungerecht und falsch. Wir stehen für ein fortschrittliches Zusammenleben mit Tieren ein, jenseits vom Ausbeutungsdenken.

DIE DREI HÄUFIGSTEN TIERE ZUHAUSE

Hunde

Etwa 550’000 Hunde leben in der Schweiz. In den letzten Jahren hat der illegale Hundewelpenhandel aus dem Ausland zugenommen: Tiere aus ausländischen Zuchten werden über das Internet günstig in die Schweiz verkauft. Viele dieser Welpen kommen in einem katastrophalen Zustand an.

Katzen

In der Schweiz leben 1.85 Millionen Katzen. Leider gibt es auch ein zunehmendes Problem mit verwahrlosten Tieren: Tausende Katzen leben unterernährt und krank auf Höfen, Fabrikarealen oder Schrebergärten. Auch mit Qualzuchten wird gehandelt.

Fische

In Schweizer Haushalten gibt es rund 3 Millionen Fische. Dabei können Aquarien – sind sie auch noch so gross – den Bedürfnissen der Tiere kaum je gerecht werden. Ein riesiges Problem ist auch der Import von Zierfischen: Den Transport aus weit entfernten Ländern überleben viele Tiere nicht.

TIERE VERDIENEN RÜCKSICHT UND FÜRSORGE

Tiere führen ein Leben, wie wir Menschen auch. Es ist eine grosse Aufgabe, ihnen in allen Lebensphasen ein angemessenes Umfeld zu bieten. Junge Tiere stecken oft voller Energie und können dabei auch mal etwas kaputt machen, und auch sie pubertieren und können anstrengend sein. Im höheren Alter benötigen sie dann oft intensive Pflege und können nicht mehr alles wie früher. Zum Beispiel erreichen manche Katzen nicht mehr dieselbe Sprunghöhe, manche Hunde mögen nicht mehr Treppen steigen. Mit Tieren zusammen zu leben bedeutet, ihnen auch zur Seite zu stehen, wenn es unbequem ist. Wer das nicht kann oder nicht will, unterstützt Tiere besser auf andere Art – zum Beispiel durch ein gemeinnütziges Engagement für Tierrechte.

GEGEN QUALZUCHTEN

Eingedrückte Nasen, zu kleine Köpfe und Becken, die zum Gebären zu eng sind: Auch in der Schweiz leiden Tiere aufgrund ihrer Zucht. Obwohl Qualzuchten eigentlich seit 2008 verboten sind. Dahinter steckt einerseits die Nachfrage nach Tieren mit besonderen Merkmalen. Andererseits ein Staat, der sein ohnehin löchriges Tierschutzrecht kaum durchsetzt. Doch das eigentliche Problem liegt noch tiefer: Obwohl Tiere seit 2003 rechtlich gesehen keine Sachen mehr sind, werden sie in unserem Rechtssystem als Ware behandelt. Könnte man mit ihrer Zucht kein Geld verdienen, gäbe es auch keine Qualzuchten. Unsere Vision ist deshalb eine Schweiz, in der Tiere kein Eigentum mehr sind – wo Menschen für Tiere sorgen statt Profit aus ihnen zu schlagen.

Englische Bulldogge

Welpen müssen meist per Kaiserschnitt geboren werden, da der Kopf zu gross ist.

Schottische Faltohrkatze (Scottish Fold)

Knochendefekte, Ohrentzündungen

Angorakaninchen

Augenentzündungen, Tiere müssen oft geschoren werden, was für Kaninchen extrem stressig ist.

Mops

Probleme beim Atmen und der Nahrungsaufnahme, anfällig für Hitzeschläge oder Hornhautentzündungen

TIPPS FÜR EIN FAIRES ZUSAMMENLEBEN

  • Tiere niemals kaufen, sondern adoptieren. Nur Organisationen, die offiziell als gemeinnützig anerkannt sind, kommen als Vermittler:innen infrage. Keine kommerziellen Züchter:innen!
  • Versicherung abschliessen. Medizinische Kosten können plötzlich in die Höhe schiessen. Eine Tierversicherung hilft, die Kosten zu decken. So gibt es auch eine Hemmschwelle weniger, zur Tierärztin zu gehen.
  • Schmerzausdrücke verstehen. Ein abgebrochener Zahn, ein lahmes Bein, eine offene Wunde – all das tut weh! Informiere dich, wie tierische Verhaltensweisen und Gesichtsausdrücke bei Schmerzen aussehen.
  • Den Tierarztbesuch zuhause üben. Unter dem Stichwort «Medical Training» findet man viele Anleitungen. So ist der Besuch in der Praxis weniger stressig.
  • Wichtige Entscheidungen nicht alleine fällen. Wir Menschen denken manchmal einseitig und das Tier kann nicht mitdiskutieren. Da hilft es, andere Menschen einzubeziehen, denen das Tier auch wichtig ist.
  • Ein würdevolles Lebensende ermöglichen. Über Leben und Tod muss ausschliesslich im Sinne des Tiers entschieden werden. Das heisst: Keine Einschläferung ohne triftigen Grund. Aber auch: Das Tier nicht leiden lassen, nur um sich selbst vor schwierigen Gefühlen zu schützen.

DAS KANNST DU TUN

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