PELZ: TIERQUÄLEREI ALS ACCESSOIRE

Kaum wird es kalt, sieht man ihn wieder überall: Pelz. Jedes Jahr werden hunderte Tonnen in die Schweiz importiert. Was die meisten verdrängen: Der Pelz, der an Kapuzen, Bommeln und Kragen hängt, gehörte einmal lebenden Tieren. Zum Beispiel Nerzen, Marderhunden oder Kojoten. Und was mit ihnen angestellt wurde, ist pure Tierquälerei.

Wir fordern: Nie wieder Pelz! Wir müssen damit aufhören, tierquälerische Produkte zu importieren, zu verkaufen und zu kaufen. Doch damit sich etwas ändert, braucht es uns alle. Erfahre hier, was hinter der grausamen Produktion steckt und was du dagegen tun kannst.

DAS LEIDEN DER PELZTIERE

Woher kommt der ganze Pelz, den man auf der Strasse sieht? Rund die Hälfte stammt aus Asien. Und zwar aus Ländern mit schlechtem Tierschutz. In China, wo viele Pelze herkommen, gibt es gar kein Tierschutzgesetz. Doch auch in Finnland werden Pelztiere auf eine Weise gehalten und gequält, die in der Schweiz verboten wäre. Immer wieder gibt es schreckliche Berichte über die Pelzindustrie: Tiere werden in winzige Käfige gepfercht, mit Draht erwürgt oder bei lebendigem Leib gehäutet. Da jegliche Transparenz fehlt, kann man sich bei einem Stück Pelz nie sicher sein, welche Quälerei wirklich dahinter steckt.

Es gibt verschiedene Fallen-Systeme: Manche schnappen an der Schnauze zu, wenn sich das Tier hindurchzwängt. So erstickt es und stirbt. Andere Fallen beissen sich ins Bein des Tiers und halten es fest. So oder so: In Fallen sterben Tiere in Panik und unter Schmerzen.

 

Die Käfighaltung ist die häufigste Haltungsform. Da Pelztiere meist Wildtiere sind, ist die Gefangenschaft doppelt schlimm. Oft werden die Tiere auch durch die Gitterböden oder durch andere gestresste Tiere verletzt. Die Tiere werden mit Schlachtabfällen oder sogar mit dem Fleisch der gehäuteten Artgenossen gefüttert.

 

Viele fragen: Und was ist mit Schweizer Füchsen? Sie werden gejagt und ein Teil ihrer Felle wird von Kürschnern verarbeitet. Doch das ist keine ernsthafte Alternative zum Pelz-Import. Erstens gibt es dafür viel zu wenig Schweizer Pelz. Zweitens trägt auch Schweizer Pelz dazu bei, dass Pelz als modisch gilt. So wird auch mehr importierter Pelz gekauft. Und drittens reduziert auch Schweizer Pelz das Tier auf ein Accessoire. Das ist einfach daneben. Wer wirklich gegen importierte Tierquälerei ist, verzichtet deshalb auf jeglichen Pelz.

DIE WICHTIGSTEN PELZTIERE

Nerz

Der Nerz stammt aus Nordamerika, ist Einzelgänger und verbringt die meiste Zeit im Wasser. In der Pelz-Industrie werden sie meist als Gruppe in Käfige gezwängt.

Marderhund

Der Marderhund ist ein Waldbewohner aus Asien. Die Pelz-Industrie mästet die Marderhunde und hält sie meist in Metallkäfigen von unter einem Quadratmeter Fläche.

Kojote

Kojoten sind amerikanische Verwandte unserer Hunde, ebenfalls sehr sozial und intelligent. Sie werden mit Fallen gejagt, in denen sie oft tagelang festhängen.

WAS MACHT DIE SCHWEIZ?

Die Käfighaltung und Fallenjagd, die hinter praktisch jedem Pelz steckt, wäre in der Schweiz illegal. Doch der Import und Verkauf von Pelz ist erlaubt. Einzige Bedingung: Jeder Pelz muss deklariert sein. Wer Pelz verkauft, muss Tierart, Herkunftsland und Haltungsform angeben. Leider zeigt sich immer wieder, dass die Deklarationspflicht nicht eingehalten wird. Zudem hat der Bundesrat die Regeln noch einmal gelockert: Wenn ein Händler nicht weiss, welche Tierquälerei genau hinter einem Produkt steckt, darf er auch angeben «Herkunft unbekannt» oder «Haltungsform unbekannt». Somit ist die Schweizer Gesetzgebung zahnlos, was Pelz angeht.

IMPORTVERBOT FÜR TIERQUÄLERISCHE PELZPRODUKTE

Ende 2023 wurde die Pelz-Initiative mit über 100’000 Unterschriften beim Bund eingereicht. Sie fordert ein Einfuhrverbot von Pelzprodukten, welche mit in der Schweiz nicht zugelassenen Herstellungsmethoden produziert wurden. Gleichzeitig bereitet die Verwaltung des Bundes neu ein Gesetz für ein Importverbot vor. Gut möglich, dass tierquälerische Pelz-Importe bald der Vergangenheit angehören!

DAS KANNST DU TUN

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