Nein zu Tierschutz-Vorlagen:
Die Diskussion geht weiter
MEDIENMITTEILUNG • 13. Februar 2022
Die Basler Primateninitiative und die nationale Initiative für ein Tierversuchsverbot sind an der Urne gescheitert. Für Animal Rights Switzerland ist das kein Grund, nachzulassen. Denn beide Initiativen haben wichtige Diskussionen lanciert und auf dringenden Handlungsbedarf hingewiesen. Nun geht das politische und gesellschaftliche Engagement für ein friedliches Zusammenleben von Menschen und Tieren weiter.
Allein die Abstimmung ist ein historisch bedeutendes Ereignis: Zum weltweit ersten Mal wurde direktdemokratisch über Grundrechte für Tiere bestimmt. Auch wenn sie an der Urne gescheitert ist, muss man die Basler Primateninitiative als Meilenstein der Schweizer Tieschutzgeschichte sehen. Dass es mehr als einen Anlauf braucht, ist bei solchen zukunftsweisenden Vorlagen nicht ungewöhnlich – man denke an die erste Abstimmung übers Frauenstimmrecht 1959. «Die Primateninitiative hat uns in der Diskussion über Grundrechte für Tiere ein wichtiges Stück weitergebracht», meint Céline Schlegel von Animal Rights Switzerland. «Zum Beispiel wurde konkreter darüber diskutiert, wie Grundrechte umgesetzt werden können. Das gab es vorher kaum.» Auch in Zukunft wird sich Animal Rights Switzerland für die Vision von Grundrechten für Tiere einsetzen.
Die Initiative Tierversuchsverbot scheiterte deutlich. Das ist laut Schlegel aber kein pauschales «Ja» zu Tierversuchen: «Es ist nur ein Nein zum plötzlichen Verbot von heute auf morgen». Gefragt seien nun umsetzbare Ausstiegspläne mit verbindlichen Reduktionszielen. «Die Schweiz verbraucht jährlich über eine halbe Million Versuchstiere, hinzu kommen noch einmal soviele Zuchttiere. Das darf kein Dauerzustand bleiben.» Mit dieser Forderung ist Animal Rights Switzerland nicht allein: Die Jungen Grünen lancierten noch am Abstimmungssonntag eine entsprechende Petition.