Das musst du über Fische und Fischerei wissen
Fische sind intelligent, sozial und spüren Schmerzen. Trotzdem werden sie milliardenfach getötet, jedes Jahr. Erfahre hier mehr darüber, warum Fische oft unterschätzt werden, welcher Gewalt sie bei Fang und Zucht ausgesetzt sind und wie wir alle den Tieren helfen können! Zudem kannst du ganz unten gratis Fische-Sticker bestellen.
Weder dumm noch stumm
Es hält sich hartnäckig: Das Klischee, dass Fische nur ein 3-Sekunden-Gedächtnis haben. Weit gefehlt! Tatsächlich ist das Erinnerungsvermögen von Fischen – Evolution sei Dank – auf einem hohen Niveau, da sie es fürs Überleben brauchen. Könnten sie sich nicht daran erinnern, wo sie Essen gefunden haben und wo sie vor Feinden geschützt sind, würde das nicht gut für sie ausgehen.
Gefischt, gezüchtet, gegessen
Fischgehirne sind leistungsstark, auch wenn sie anders aufgebaut sind als Säugetiergehirne. Die Tiere können eine Fülle an Informationen aufnehmen, sie verarbeiten und ihr Handeln entsprechend anpassen. So können Fische sich z.B. gut im Raum orientieren und «Werkzeuge» verwenden (wie etwa Blätter als Transportmittel). Gehirne von Fischen sind also so anpassungsfähig, dass sie die gleichen Probleme mit anderer Bauweise lösen können. Spannend!
Auch wenn es nicht so scheint: Gewässer sind voll mit Fisch-Geräuschen. Fische trommeln, zirpen, blubbern, pfeifen, grunzen und schnalzen – man muss einfach genau hinhören (oder die richtigen Instrumente haben, die Fisch-Töne filtern können). Die Laute erzeugen Fische meist mit ihrer Schwimmblase, und zwar bewusst: Sie dienen der Kommunikation mit anderen Tieren, etwa bei der Futtersuche, der Fortpflanzung oder bei der Selbstverteidigung.
Etwa die Hälfte der verkauften Fische kommt aus der Aquakulturindustrie (=Fischzucht), die andere Hälfte wird wild gefangen. Beide Formen der «Fischproduktion» sind jeweils auf ihre Art grausam. Ganz wichtig: Fische sind nicht nur intelligent, sondern spüren auch Schmerzen und Stress. Es ist schlimm, was mit ihnen passiert:
Die industrielle Fischzucht funktioniert ähnlich wie die Massentierhaltung: Viele Fische werden auf kleinstem Raum gehalten, dort gemästet, dann getötet und weiterverarbeitet. Das dichte Gedränge und die künstlichen Bedingungen führen zu enormem Stress, Aggression und sogar Kannibalismus.
Wild gefangenen Tieren geht’s aber nicht besser: Schleppnetze sind riesige, sackartige Netze, mit denen Hunderte Tonnen Fische aufs Mal gefangen werden können. Die Methode ist brutal: Viele Fische werden vom Gewicht der anderen zerquetscht, die restlichen ersticken meist noch im Netz. Andere Fangmethoden sind nicht weniger grausam. Eine Langleine ist viele Kilometer lang und mit zehntausenden Angelhaken bestückt. Fische, aber auch andere Tiere wie Delfine oder Schildkröten, beissen an und bleiben teils tagelang am Haken hängen. Dort werden sie von Fressfeinden angegriffen, können aber nicht entfliehen und sterben so einen grausamen Tod.
Um die 75’000 Tonnen Fische werden jedes Jahr in der Schweiz verkauft. Im Gegensatz zur Fleisch-Statistik fehlen die Angaben zur Anzahl Individuen. Auch sonst lässt die statistische Lage zu wünschen übrig: Wir wissen ziemlich wenig darüber Bescheid, welche Fische aufgrund des Konsums zu Schaden kommen.
Und jetzt?
Hand aufs Herz: Die einzige Art, wie Fische tierfreundlich konsumiert werden können, ist, wenn man sie gar nicht konsumiert. Wenn alle Menschen Bescheid wüssten, was Milliarden Fischen angetan wird, hätten wir auf einen Schlag viel weniger Leid in den Gewässern. Zum Glück gibt’s viele gute Alternativen in den Läden – zum Beispiel pflanzliche Fischstäbchen, die dem «echten» Produkt in nichts nachstehen. Oder du legst selbst Hand an: Hier ein feines Rezept für Rüebli-Lachs, mit Empfehlung vom ganzen Team.
Fische können nicht selbst auf ihr Leid aufmerksam machen. Deshalb müssen wir es tun! Teile die Infos mit deinem Umfeld, tische ihnen pflanzliche Alternativen zu Fisch-Produkten auf, klebe solidarische Fisch-Sticker auf deinen Laptop oder unterstütze unsere Arbeit mit einer Spende.